Gaukler, Spielleute, Handwerker - und natürlich auch der Adel. Für drei Tage, an jedem zweiten Wochenende im Juli, kehrt das mittelalterliche Leben auf die längste Burg der Welt zurück. Wir schreiben das Jahr 1516 - und Wilhelm IV., Herzog von Bayern, beehrt Burghausen mit seiner Anwesenheit.
Und er ist nicht allein gekommen. Er hat Kaiser Maximilian I. mitgebracht, der von der "Regierung" der Herzogstadt-Burghausen-Gesellschaft feierlich empfangen wird. Die 650 Mitglieder zählende Gesellschaft, angeführt vom "Herzog und der Herzogin", organisiert nicht nur das Spektakel, sondern übernimmt während der Festspiele praktisch die Herrschaft auf der Burg.
Nach der Begrüßung des Kaisers auf dem Stadtplatz setzt sich der mittelalterliche Festumzug in Bewegung. Mehr als 1500 Männer und Frauen, Pferde und Fuhrwerke ziehen zum Fest hinauf zur längsten Burg der Welt.
In üppiger Pracht, aber auch authentisch einfach, präsentieren sich die Herzogstadtgewänder, die nach mittelalterlichen Schnitten von den Vereinsmitgliedern eigens angefertigt werden. Ein farbenfroh gewandetes Volk findet sich in der festlich geschmückten Burg. Hier erwarten die Gäste ganze Heerscharen von mittelalterlich gekleideten Händlern und Marketendern, die mundgefertigtes Glas aus dem Böhmerwald anbieten, Lederwaren oder Schmuck.
Gaukler und Musiker spielen an allen Ecken und Enden und Bands auf einer Freilichtbühne, während der Durst mit einem kühlen Bier und der Hunger mit historischen Speisen gestillt werden kann, mit frischem Gebäck oder traditionell zubereitetem Flammkuchen - das große historische Burgfest ist ein Fest ganz im Zeichen des Mittelalters.
Burghausen ist die größte Stadt im Landkreis Altötting in Oberbayern, Deutschland. Sie liegt an der Salzach, nahe der Grenze zu Österreich. Die Burg Burghausen ruht auf einem Bergrücken und ist die längste Burg der Welt (1.043 m).
Die älteste Erwähnung Burghausens ist im Jahr 1025 als kaiserlicher Grundbesitz dokumentiert. Kaiser Konrad II. setzte später die Grafen von Burghausen als Finanzverwalter des Ortes ein. Doch wie neueste Ausgrabungen zeigen, ist das Gebiet um den Haupthof der Burghausener Burg mindestens seit der Bronzezeit besiedelt. Da die Archäologen Artefakte aus der vor-keltischen, eisenzeitlichen und römischen Epoche gefunden haben, ist es schwer, ein "Gründungsdatum" festzulegen. Die Stadt hat sich im Laufe der Jahrtausende entwickelt, aber wie lange eine dauerhafte Besiedlung besteht, lässt sich noch nicht sagen.
Die Haupteinnahmequelle Burghausens war der Handel mit Salz aus Hallein (heute Österreich). Das Salz wurde in Burghausen an Land gebracht und über den Landweg weiter transportiert. Die Anlegestelle befand sich an der Mautnerburg, in der heute das Bildungs- und Kulturzentrum der Stadt untergebracht ist.
Die Hauptsehenswürdigkeit Burghausens ist neben der Burghausener Burg die malerische Altstadt im südlichen Inn-Salzach-Stil. Das ehemalige Regierungsgebäude wurde im 16. Jahrhundert mit drei dekorativen Renaissance-Türmchen erbaut. Das Rathaus mit seiner klassizistischen Fassade stammt bereits aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Diese Gebäude liegen alle am großen zentralen Stadtplatz von Burghausen, ebenso wie die barocke Schutzengelkirche. Über der Altstadt erhebt sich die gotische Burg Burghausen. Zwischen der Altstadt und der Burg liegt der Wöhrsee. Das Bildungs- und Kulturzentrum der Stadt bietet Volkshochschulkurse in Fotografie und Jazz sowie Handwerks- und Jazzveranstaltungen an.
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